GEHEIM heißt es, und geheim ist auch, was in Opa Dieters Kopf so vor sich geht, denn das versteht nicht immer jeder, am wenigsten er selbst. Mal ist sein Enkel sein bester Kumpel, mal seine Tochter seine Frau. Aber wenn man das einmal kapiert hat, kann man das Spiel doch eigentlich ein bisschen mitspielen. Zuhören und Erfahrung neu zusammen setzen. GEHEIM ist ein optimistisches Stück über unsere Fähigkeit, Brücken zu bauen.
Der niederländische Autor Theo Fransz erzählt ebenso anrührend wie anschaulich von der Volkskrankheit Alzheimer und dem Wert der (eigenen) Erinnerungen. Beschwingt und lebensfroh präsentiert Theo Franz, dass das Zusammenleben der Generationen ein Kinderspiel sein kann.
Letzte Premiere „Geheim“ umjubelt
Alzheimer: Das Stück „Geheim“ von Theo Fransz im Jungen Schauspiel des Deutschen Theaters behandelt ein sehr aktuelles, sensibles Thema, das nicht nur für die Betroffenen angstbesetzt ist, sondern auch für Angehörige eine große Herausforderung darstellt. Die Premiere wurde umjubelt. Imme Beccard gelingt es in der Doppelrolle als Ehefrau Lilly und Tochter Lotte hier durch einen liebenden, dort durch einen eher liebevoll besorgten Blick und durch winzige Änderungen in der Stimme, das Verschwimmen der beiden Personen ineinander in Opa Dieters Gehirn fein nuanciert darzustellen.
Der Bühnenausstattung von Jeannine Simon ist es mit zu verdanken, dass die Verwirrung in Opa Dieters Gehirn sichtbar wird. Komisch und anrührend zugleich.
Mit dieser bewegenden, ganz dem Zustand der Hauptperson entsprechenden, zwischen Heiterkeit und Traurigkeit wechselnden Inszenierung verabschiedete sich das Junge Schauspiel nicht nur aus der laufenden Spielzeit. Für das Team um Joachim von Burchard (Inszenierung) und Nicola Bongard (Dramaturgie) ist es auch der Abschied vom DT. Der kaum endende Applaus galt deshalb sicher auch ihnen und der erfolgreichen Arbeit im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters. Man wird sie vermissen.
HNA vom 31.03.2014