Ein ungesühntes Verbrechen aus der Vergangenheit, ein Mord aus Liebe und ein Täter ohne Gewissensbisse. Das Buch des schwedischen Bestsellerautors Håkan Nesser begründete in Schweden seinen Ruhm und wurde bald zur Pflichtlektüre in den Schulen. Eine psychologische Studie über das Heranwachsen eines Jungen unter schwierigen familiären Verhältnissen, ein modernes Tom Sawyer-Märchen mit Nebenbeitodesfolge. Mit Natürlichkeit, unverstellt und authentisch erzählt Nesser, dass ein Mord immer das Ende von etwas bedeutet, dass nicht nur den Toten allein betrifft.
Joachim von Burchards Inszenierung trifft das pubertäre Füllhorn: Leichtsinn, Irrsinn, Schwachsinn und Philosophie. Von Burchard schafft den Spagat zwischen Komik und Tragödie. Unabhängig von der Entfernung zur eigenen Pubertät sind die Zuschauer dicht dran. Herausragender Bestandteil der Göttinger Inszenierung ist das Bühnenbild. Jeannine Simon ist es gelungen die Beschränkung der kleinen Spielstätte zu überwinden. Zwar macht die literarische Vorlage Andeutungen, wer der Täter sein könnte. Dass aber der Mord (...) nicht einmal im Ansatz gelöst wird, tut der Inszenierung nur gut. Es geht um den Verlust der Kindheit und die Wirrungen der Hormone. Ein Rätsel wird gelöst: Kim Novak badete nie im See von Genezareth, weil sie keinen Badeanzug dabei hatte
Harzkurier